Einsatz Nr. 17/18

Einsatz Nr. 17/18

Unwettereinsatz Gesamtwehralarm 06.06.2018 23:55 Uhr   24 Stunden die es in sich hatten- oder „Glück im Unglück“ Am 06.06.2018 fand standardgemäß eine Gesamtwehrübung um 19:30 Uhr an. Diese wurde wie immer ausbildungsorientiert und zielgerichtet abgearbeitet. Fahrzeuge wurden aufgerüstet. Alles wieder an seinen Ort verbracht. Im Anschluss freuten sich alle auf das obligatorische Essen, das wie immer von unserem Ehrenkommandanten Walter, zubereitet wird. Es gab Steaks, gegrillt auf dem Kontaktgrill. Es sollte sich als positiv auswirken das es dieses deftige und reichhaltige Essen am Abend des 06.06. gab. Niemand dachte daran, das es diese Nacht nochmal so zu regnen beginnen könnte. Der Aufenthaltsraum begann sich gegen 22 Uhr zu leeren. Ein paar letzte saßen noch gegen 23 Uhr bei kameradschaftlichen Gesprächen. Beim Aufbrechen dann, begann es sehr stark zu regnen, so das man beschloss ein letztes Getränk zu nehmen. Als der Regen gegen halb zwölf auch nicht nachließ, wurden erste Wetterkontrollen am PC durchgeführt. Eine Gewitterzelle über Eichstetten, eine Unwetterwarnung in der Stufe orange. Nichts das uns aus der Ruhe bringt, hat es das doch schon öfters gegeben. Hierzu sei erwähnt das Eichstetten am östlichen Rand des Kaiserstuhls liegt. Kommt eine Gewitterzelle von Frankreich her über den Berg hat sie sich meist schon auf der anderen Seite abgeregnet und uns erreichen „nur“ letzte Ausläufer. Kommt eine Zelle jedoch aus Richtung Kandel- Freiburg- Schwarzwald- , sieht es natürlich anders aus. Ein solche Gewitterzelle stand nahezu regungslos in diesem Moment über Eichstetten und regnete sich aus. Um 23:57 Uhr kam dann der erste Alarm für unsere Wehr und die Unwetterwarnung sprang auf rot. Die übrig gebliebenen Wehrleute richteten alles soweit vor- Ein Standardablauf wie immer. Tore wurden aufgefahren- umgezogen- Rückmeldung zur Leitstelle- Erste Absprachen was man tun kann. Wir starteten den Unwettermodus. Funkraum mit Telefon wurde besetzt. Das MTW als Führungsfahrzeug rückte als erstes aus um die Einsatzstellen zu erkunden. Denn der zweite Einsatz lies nicht lange auf sich warten. Zum Ablauf im Unwettermodus sei erwähnt , das wir mit dem MTW Einsatzstellen erkunden und dann Prioritäten setzen. Anschließend rücken unsere Großfahrzeuge an und erledigen den Rest. Einsatzkräfte im Gerätehaus begannen damit Sandsäcke zu füllen. Aus den 2 Einsätzen sollten diese Nacht insgesamt 7 werden. Viele Keller die mit Wasser voll liefen, was aber auch meist nach unserer Erkundung durch die Hauseigentümer selbst erledigt wurde. Hier mal ein herzliches Dankeschön an alle Hauseigentümer für das Verständnis , das wir nicht überall helfen können. Auch das Thema Bezahlung soll hier einmal angesprochen werden. Kommt doch der Einsatzleiter in den Keller und klärt die Eigentümer erst einmal darüber auf, wenn die Feuerwehr tätig wird, eine Rechnung zu erwarten ist. Das auspumpen eines Kellers ist eine „Kann“ Aufgabe der Feuerwehr. Das bedeutet es liegt keine Notlage für Menschen oder Tiere vor. Dies kann ein Kostenbescheid der Gemeinde nach sich führen. Anders ist es bei Schadenfeuer oder Menschen-oder Tierrettung aus Lebensbedrohlichen lagen. Diese sind immer Kostenfrei und ist eine „Pflicht-„ Aufgabe der Feuerwehr. Dennoch zögern Sie nicht Ihre Feuerwehr zu Hilfe oder zu Rate zu ziehen. In vielen Kellern oder Wohnungen wo wir hinkamen liefen Menschen barfuß herum. Der Strom war nicht abgeschalten. Dies ist Lebensgefährlich. Zurück zum Unwetter vom 06.06. Ein weiter Keller wurde gegen 02.00 Uhr im oberen Altweg gemeldet. Vorort zeigte sich ein Bild der Verwüstung. Auf der Straße hatte sich ein See gebildet. Das Anwesen liegt in einer kleineren Senke. Später stellte sich heraus das weiter oben ein Schlammfangbecken überlief, einzelne Senkästen auf dem Weg ins Dorf sich zu setzten und sich schließlich die ganzen Wassermassen in dieser Senke sammelten und dort Haus und Hof fluteten. Die Wassermassen nahmen auf ihrem Weg Unmengen an Löß und feinsten Sedimenten, sowie Planzenreste und größere Steine mit. Dies sollte der längste Einsatz in dieser Nacht werden. Unser LF10 und das GW-T fuhren vollbesetzt die Einsatzstelle an. Es wurden 2 Abschnitte gebildet. Einen inneren zum auspumpen des Kellers, sowie einen äußeren zum Freimachen der Abläufe und zum auspumpen des Hofes. Der Gemeinde Traktor wurde angefordert um erst mal das gröbste auf der Straße zu entfernen. Mit 2 C Rohren und einem B Rohr wurden die Sedimente entfernt. Wenn sich der Löß einmal festgesetzt hat ist es mit reiner Muskelkraft nicht möglich ihn wieder zu entfernen. Unser LF 16/12 arbeitete alle anderen Einsätze weiter ab. Auch muss in dieser Zeit mit einem Prioritätseinsatz gerechnet werden. Ein Prioritätseinsatz wäre ein Brand oder eine Menschen- oder Tierrettung. Nachdem dann bekannt wurde, das unsere beiden Rückhaltebecken Steinenweg und Breitenweg auf dem Weg zum Voll Stau waren, wurden hier Kameraden zur Dammkontrolle eingesetzt. Gegen 06:00 Uhr hatten wir diesen Einsatz erledigt. Der Regen hatte aufgehört. Weitere Einsätze folgten erst mal nicht. Wir wurden durch die Hauseigentümer mit Kaffee und Broten versorgt. Es wurden noch vorsorglich Sandsäcke geliefert um bei einem weiteren Regen den Hof vor nochmaligem volllaufen zu schützen. Alle Einsatzkräfte trafen sich dann im Gerätehaus. Das große Aufräumen begann. Schläuche wurden gesammelt und zum Wegbringen zum reinigen gerichtet. Einsatzkleidung, von 36 Einsatzkräften getragen, wurde ebenfalls zum reinigen verbracht. Fahrzeuge, Ausrütung und Pumpen wurden geputzt.   Dann lud uns unser Bürgermeister Hr. Bruder zu einem Frühstück ein. Zu diesem Zeitpunkt waren manche Einsatzkräfte schon 24 Stunden oder drüber auf den Beinen. Die zu reinigenden Gegenstände wie Kleidung und Schläuche wurden in die entsprechend zu den jeweiligen Feuerwehren zugeführt. Gegen 13 Uhr Mittags waren wir wieder völlig einsatzbereit mit allen Fahrzeugen am Standort und wir verliesen das Gerätehaus um einige Stunden zu schlafen. Am Abend gegen 23 Uhr konnten wir unsere gereinigte Kleidung bei der FFW March abholen und zum trocknen aufhängen. Hier auch ein herzlichen Dank an die Kameraden aus der March für die schnelle unkomplizierte Zusammenarbeit in diesem Bereich. Um 23:55 Uhr verließen wir wieder das Gerätehaus. Somit waren 24 Stunden vergangen in denen Allerhand los war. Fazit: Die Gemeinde Eichstetten und ihre Bürger sind mit „Glück im Unglück“ davon gekommen. Dank der beiden Rückhaltebecken Steinenweg und Breitenweg ist alles glimpflich ausgegangen. Ein Dank an den Bauhof und Herrn Bürgermeister Bruder für die Unterstützung. Aber auch allen Hauseigentümern sei nochmals Dank gesagt für das Verständnis, das wir nicht überall helfen können. Hier noch ein Link der Badischen Zeitung http://www.badische-zeitung.de/eichstetten/eichstetten-uebersteht-rekord-unwetter-glimpflich-dank-rueckhaltebecken Bilder wurden dann gemacht wenn es die Einsatzlage zugelassen hat