Über uns

Die Freiwillige Feuerwehr Eichstetten ist eine der ältesten Feuerwehren am Kaiserstuhl und im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald.

FRÜHER

Wie seinerzeit überall im Land üblich, lag die Feuerpolizei in den Händen der Gemeinde. Durch die Badische Gemeindeordnung von 1831 geregelt, musste jeder einsatzfähige Bürger dieser Pflichtfeuerwehr angehören. Dieser Löschdienst war nach Zünften/Dorfvierteln aufgeteilt, die jede eine eigene Aufgabe hatte. So für die Pumpe, den Wassernachschub, die Rettung und die eigentliche Brandbekämpfung. Obwohl jede Zunft von einem Gemeinderat befehligt wurde, herrschte unter den rund 230 zum Löschdienst eingeteilten Bürgern allzu oft ein großes Durcheinander. Auch die damalige enge und brandanfällige Bauweise verurteilte einen Brandeinsatz meist zum Scheitern. So wurde das vorhandene System von der Gemeinde 1862 abgeschafft und man versuchte die Pflichtfeuerwehr neu zu organisieren.

Im Mai 1863 beschlossen einige, von wahrem Bürgersinn erfüllte Männer, darauf hin zu wirken, dass eine freiwillige Feuerwehr im Ort gegründet werde. Um ihrem hohen, dem Gemeindewohl dienenden Ziele Ausdruck zu verleihen, erließen sie einen beherzten Aufruf mit folgendem Wortlaut:

„Aufruf an die Bürger und Bürgersöhne Eichstettens in allen größeren und intelligenteren Gemeinden Badens hat sich der Kern der Bürgerschaft vereinigt, um gemeinsam zur Abwehr jeder Feuergefahr ein Feuerwehrkorps zu bilden. In unserer Gemeinde, am Sitz einer solch zahlreichen und tatkräftigen Bürgerschaft ist noch nichts geschehen. In ganz Baden lässt sich nicht eine Gemeinde in der Größe der unsrigen finden, in welcher nicht schon ein Feuerwehrkorps gebildet ist. Und wir sollen zurückbleiben? Lasst uns vereinigen, ihr tatkräftigen Bürger und Bürgersöhne Eichstettens, um aus unseren eigenen Kräften, ohne Beistand der Gemeinde, aber auch ohne Bevormundung derselben, ein unabhängiges und lebenskräftiges Feuer wehrkorps zu bilden. Jedoch nur solche Männer sollen sich beteiligen, die wahren Sinn für die Sache haben und sich nicht scheuen, kleine Opfer an Zeit und Geld zu bringen. Nicht die Zahl, sondern Willenskraft und Einigkeit macht stark. Von mehreren Versicherungsgesellschaften sind namhafte Beiträge zugesichert, so dass sich die Auslagen jedes einzelnen Mitglieds auf vier bis sechs Gulden belaufen dürfte. Auch ältere Bürger, die das zweckmäßige eines solchen Instituts begreifen, sich aber wegen vorgerückten Alters nicht persönlich beteiligen wollen, sind ersucht, durch Geldbeiträge dieser zeitgemäßen Einrichtung Vorschub zu leisten.“
– Eichstetten, im Mai 1863 –

Obwohl dieses Vorhaben nur als lebensfähig betrachtet wurde, sobald sich 50 bis 60 Teilnehmer eingezeichnet hätten, fand dieser uneigennützige Aufruf bei der Gemeinde keine Unterstützung. Diese wollte eine Wehr, die ihrem Befehl unterstand und rief ihrerseits alle 20 bis 50 Jahre alten Einwohner dazu auf, sich zur Bildung einer organisierten Feuerwehr zu stellen. Es wurden zwar Statuten gedruckt und verschiedene Abteilungen gebildet, jedoch kam es beim gemeinsamen Ausrücken mit der Spritze unter den beteiligten Männern zu einer allgemeinen Schlägerei. Somit war von der Gründung eines Eichstetter Feuerwehrkorps vorerst keine Rede mehr.

Von Ostermontag auf Dienstag 1864 brannte jedoch eine Scheune, bei der aufgrund des herrschenden Windes und dem heillosen Durcheinander fast das halbe Unterdorf ein Raub der Flammen hätte werden können. Durch diese Missstände aufgerüttelt, wurde der alte Aufruf hervorgeholt und sogleich von 70 Teilnehmern unterschrieben. Diese Liste wurde hierauf dem Bürgermeisteramt vorgelegt, welches am 8. Mai 1864 eine Versammlung einberief. Die Zusammengerufenen wurden sich einig und schritten zur Wahl eines sieben köpfigen Komitees, welches die Sache zu leiten hatte. Am 22. Mai waren die Statuten entworfen und nach der Verlesung von 95 Männern mit ihrer Unterschrift als verpflichtend anerkannt worden.

Der erste Brandeinsatz hatte die Freiwillige Feuerwehr Eichstetten am 16. September 1864 in Neuershausen.

Gesamtwehr 2014

HEUTE

2017 präsentiert sich die Freiwillige Feuerwehr Eichstetten mit ihren rund 100 Mitgliedern als dynamische, motivierte, engagierte und qualifizierte Feuerwehr. Sie stellt sich Tag und Nacht, rund um die Uhr, den zahlreichen und vielfältigen Aufgaben und Anforderungen zum Schutz und für die Sicherheit der Bevölkerung. Bei der Bewältigung vieler Notlagen, riskieren die Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmänner ihr eigenes Leben, um das anderer Menschen zu schützen. Nicht nur in den Hauptbereichen Brandbekämpfung und technische Hilfeleistung wird ständig geschult und praktische Übungen abgehalten.

Durch die besondere Lage der Gemeinde ist die Feuerwehr von Eichstetten beim Hochwasserschutz an der Dreisam gefordert. Dazu kommt auch die Spezialisierung bei der ABC-Gefahrenabwehr. Hier ist man in der Gefahrgut Gruppe im Unterstützungsbereich involviert.

Beide Bereiche erfordern ständige Aus- und Fortbildungen, in die die Mitglieder der Eichstetter Wehr viel Zeit investieren. In allen Bereichen gibt es seit Jahren eine enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den anderen Feuerwehren im Unterstützungsbereich Kaiserstuhl und dem Amt für Brand- und Katastrophenschutz des Landkreises.
Die Kameraden der Altersabteilung, der aktiven Wehr, sowie der Jugendfeuerwehr pflegen eine große Kameradschaft untereinander. Mit gemeinsamen Ausflügen und Aktivitäten wird diese vertieft und intensiviert.

2014 konnte die Feuerwehr Eichstetten ihr 150-jähriges Jubiläum feiern. Die Festlichkeiten rund um die Reithalle in Eichstetten waren ein großer Erfolg und mit Hilfe der Dorfgemeinschaft zu bewältigen. Dies zeigt, dass die Feuerwehr nach wie vor großen Stellenwert in Eichstetten hat – immer nach dem Motto der Feuerwehr:
„Einer für alle und alle für einen.“